Die Craniosacrale Körperarbeit – Cranial Fluid Dynamics ist eine sanfte, manuelle Form der Körperarbeit mit hohem Wirkungspotential.
Es wird eine spezifische körpereigene Schwingung – die craniosacrale Pulsation – genützt, um festgefahrene Körperbereiche zu finden und eine Entwicklung zu ermöglichen. In jedem Gewebe (Knochen, Muskeln, Faszien, etc.) speichern wir Erinnerung. Mechanische (Schlag, Stoß, Geburt) ebenso wie emotionale und psychische. Ich „höre mit den Händen zu“, bis die Geschichte des Körpers erzählt ist und er eingefahrene Muster loslässt. Dazu werden sowohl klassische als auch moderne manuelle Techniken angewandt.

Entdeckt wurde diese Pulsation von dem Osteopathen William G. Sutherland, einem Schüler von Dr. Andrew T. Still. Er stellte Anfang des 20. Jahrhunders fest, dass die einzelnen Schädelknochen beim gesunden Menschen an ihren Berührungsstellen, den Schädelnähten, nicht zusammengewachsen, sondern als gelenkige Verbindungen zueinander beweglich sind. Er ertastete eine Pulsation und erkannte, dass die Stellung und Bewegungsfreiheit der Schädelknochen Auswirkungen auf Körperstrukturen und Körperfunktionen hat.
Unser ganzer Organismus schwingt in einer rhythmischen Bewegung, vergleichbar mit Flut und Ebbe, in einer Frequenz von 8 bis 12 Zyklen in der Minute. Die meisten Erklärungsmodelle suchen nach einem Auslöser am Kopf und dem Zentralnervensystem (ZNS). Ein Modell, das die Ausbreitung einer Wellenbewegung in vom ZNS entfernte Körperregionen erklärt, ist eine Steuerung über den Liquordruck. Liquor ist eine klare Flüssigkeit die in einem eigenen Kanalsystem des ZNS erzeugt und transportiert wird. Sie umspült das Gehirn sowie das Rückenmark und wird schließlich vom Blutkreislauf aufgenommen. Dieser Hirnflüssigkeit werden viele Funktionen zugeschrieben: sie dämpft bei Erschütterungen, reinigt das Gehirn von Stoffwechselprodukten, bringt Nahrung ins Rückenmark und dient nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auch zum Transport von Informationen, die Lebensvorgänge wie Hunger, Schlaf und Sexualität steuern.
Der englische Osteopath Solihin Thom betrachtet die Hirn- (und Körper-) Flüssigkeit als „Mittler“ zwischen den inneren Anlagen des Menschen und dem äußeren Erscheinungsbild. Aus dieser Sicht sind Beschwerden und Symptome hilfreiche Signale und Kräfte, die uns dabei unterstützen, unser eigenes Selbst zu entwickeln und das zu leben, was wir im Innersten sind.
Gearbeitet wird am ganzen Körper, mit Schwerpunkt Schädel (Cranium), Wirbelsäule und Kreuzbein (Sacrum), daher die Bezeichnung Craniosacral.
Die craniosacrale Körperarbeit setzt an zentralen Stellen des Körpers (u.a. am Liquorsystem des Zentralnervensystems) an und verhilft diesen zu Informationsaustausch, Integration, Flexibilität und Energie. Dadurch weist diese Körperarbeit ein großes Anwendungsgebiet auf. Sie ist wichtig für Regeneration und Gesunderhaltung und wirksam bei der Vorbeugung von Beschwerden und Krankheiten.

- mit den Händen hören -
Durch die Begleitung des Körpers in seiner Eigenschwingung
entsteht ein Raum der Stille, in dem Selbstheilung und Entwicklung geschehen kann.
Heilung passiert von selbst, sie wird lediglich aktiviert.
Als zusätzliche Kommunikationsform wird die ontologische Kinesiologie genützt, um genaue Informationen über den Prozess, in dem der Mensch sich befindet, zu bekommen. Der „innere Arzt“ des Klienten führt über Körpersignale an die Orte der Einschränkung, Blockade, Stauung etc. Durch das bewusste Wahrnehmen dieser Stellen kann Veränderung & Entwicklung stattfinden. Craniosacrale Körperarbeit wirkt auf vielen verschiedenen Ebenen. Emotionen, Einsichten, innere Bewegungen oder der Verlauf von Energie im eigenen Körper können deutlich erfahren werden.
